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Richtig Gehalt verhandeln

In diesem Blogbeitrag erfährst Du, wie Du im Bewerbungsprozess am geschicktesten das Gehalt verhandelst und gut vorbereitet auf die Gehaltsfrage antwortest.


Irgendwann im Bewerbungsprozess kommt die Frage auf die sich viele Bewerber*innen nicht gut vorbereitet fühlen. Teilweise wird bereits in der Stellenausschreibung auf die Angabe einer Gehaltsvorstellung hingewiesen. Was ist ein möglichst geschicktes Vorgehen ohne zu hoch zu pokern oder sich unter Wert zu verkaufen.


Auf die Frage nach der Gehaltsvorstellung im Vorstellungsgespräch auszuweichen, davon rate ich dringend ab.

Mein Tipp: eine Gehaltsbandbreite nennen um Verhandlungsraum zu lassen


Wenn Du auf Dein aktuelles Bruttogehalt eine Steigerung von ca. 10 bis 20 Prozent aufschlägst, dann fährst Du sicherlich gut. Ist kein Ortswechsel nötig, dann kann die Steigerung bei einem Jobwechsel auch zwischen 5 und 10 Prozent liegen, wenn die Position die gleiche Verantwortung beinhaltet (sogenannte "side steps").

Ich empfehle auf jeden Fall immer Brutto-Jahresgehälter ohne Boni zu kommunizieren (fest vereinbarte Sonderzahlungen, wie Weihnachtsgeld sind dann schon mit einbezogen).


Beispiel:

Dein aktuelles Jahresgehalt beläuft sich auf € 60.000 brutto. Eine 10 bis 20%ige Steigerung läge dann zwischen € 66.000 und € 72.000 brutto.

Auf die Frage nach Deinem Wunschgehalt gibt Du einfach diese Bandbreite an. Du kannst diese auch etwas größer fassen. Zum Beispiel von € 64.000 bis € 74.000.


Durch die Angabe einer Gehaltsrange ist die Arbeitgeberseite am Zuge und kann darauf reagieren. Zum Beispiel durch Zustimmung oder eine Reaktion, dass bereits der untere Wert des Wunschgehaltes zu hoch liegt.

Somit lässt sich in eine erste Verhandlung einsteigen, ob es eine Möglichkeit gibt finanziell zusammenzukommen oder nicht.


Wer sich vom ersten Job nach dem Studium oder der Ausbildung beruflich verändert, kann auch in manchen Fällen eine 15 bis 30%ige Steigerung erzielen. Für den Wechsel in die erste Führungsposition kann der Gehaltssprung ebenso höher ausfallen, wenn dafür auch noch ein Standortwechsel nötig ist.


Von welchen Faktoren hängt die Gehaltsfindung ab:


1. Standortfaktor


Wer vom ländlichen Raum in eine Großstadt zieht, den erwarten meist höhere Lebenshaltungskosten (vorallem durch die höhere Miete), so dass dies in das zukünftige Gehalt eingepreist werden kann. Es gibt auch ein starkes Nord-Süd-Gefälle bei den Gehältern in Deutschland. Die Metropole bilden meist Ausnahmen. Also wer von Hannover nach München wechselt verdient auf der gleichen Position in den meisten Fällen mehr. Dies bezieht sich auf die Industrie und den Dienstleistungssektor.


2. Unternehmensgröße


Wer in ein größeres Unternehmen mit einem höheren Umsatz wechselt, kann in der Regel ein höheres Gehalt erzielen. Ebenso wer zum Marktführer seiner Branche wechselt. Natürlich hängt dies auch immer ab, wo der Sitz des Unternehmens ist.


Bei der Gehaltsfindung können Unternehmensumsatz und Marktstellung ein guter Indikator sein. Beim Marktführer verdient man häufig besser.

Tipp für die Gehaltsverhandlung


Bei der Vertragsverhandlung direkt eine Gehaltserhöhung nach einem Jahr schriftlich fixieren. In meiner Rolle als Personalvermittler habe ich dies Bewerber*innen oft empfohlen, um klare Tatsachen zu schaffen. Wer die Bereitschaft zeigt im 1. Beschäftigungsjahr nicht das oberste Gehaltslimit auszureizen, sollte sich aber mit der vertraglich fixierten Steigerung nach einem Jahr die Garantie sichern, nicht auf Dauer unter Wert abgespeist zu werden.

Mit diesem Entgegenkommen schaffst Du Dir auch mehr Zeit im Unternehmen anzukommen.

Wer dagegen in der Gehaltsverhandlung bis an die Grenze geht, um das Maximum zu erzielen, steht innerhalb der Probezeit unter genauerer Beobachtung.

Wenn dann die Leistung nicht sofort stimmt, besteht die Gefahr der Probezeitkündigung. Dies sollte immer bei der Gehaltsverhandlung mit bedacht werden.

Abhängig ist dies natürlich immer, wie groß die Nachfrage am Arbeitsmarkt in Deinem Beruf ist. Im IT-Umfeld herrscht seit Jahren ein Engpass an Fachkräften, so dass die Verhandlungsposition besser ist. Die Gefahr einer Probezeitkündigung ist bei begehrten Spezialisten niedriger, da es an Ersatz mangelt.


Was gilt für Berufseinsteiger?


Für Berufseinsteiger nach dem Studium empfehle ich in den ersten zwei Berufsjahren finanzielle Kompromisse zugunsten einer Wunschposition beim Traumunternehmen einzugehen. Spätestens mit zwei Jahren Berufserfahrung werden sogenannte "Young Professionals" begehrter und schnell am Arbeitsmarkt umworben. Die finanziellen Steigerungen kommen dann automatisch, den kein Unternehmen möchte den beruflichen Nachwuchs wieder verlieren, nachdem dieser eingearbeitet wurde.


Fazit:

Die Gehaltsverhandlung im Bewerbungsprozess ist immer als Einzelfall zu betrachten. Meine Ausführungen können als Anregung dienen, um sich auf die Frage nach dem Wunschgehalt vorzubereiten.


Buchen Sie gerne einen Beratungstermin, wenn Sie Bedarf haben, Ihre individuelle Situation zu besprechen. Mail an: mail@karriereberatermuenchen.de

Gehaltsverhandlung
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